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Geschichte

Vom Hospital zur Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH

Das erste Hospital in Frankfurt (Oder) wurde im Jahre 1312 urkundlich erwähnt. Es war das Hospital für die Aussätzigen und erhielt später den Namen St. Georg. Im Jahre 1354 wurde das Hospital St. Spiritus das erste Mal genannt, und das 1454 gestiftete Jakobihospital war das einzige der drei Hospitäler innerhalb der Stadtmauer und ursprünglich als Herberge für Fremde und Pilger gedacht. Diese Häuser waren eingebunden in das medizinische System des Mittelalters. Die Hospitäler behielten noch bis Ende des 19. Jahrhunderts ihre Funktion. Sie standen vor allem bedürftigen Personen offen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts besetzten französische Truppen die Stadt. Frankfurt (Oder) war somit von 1806 bis 1808 Garnisons- und Etappenort der Napoleonischen Armee. Die Franzosen richteten ein Lazarett ein, das bis 1808 unter französischem Kommando stand. Danach wurde es vom preußischen Militär weiter genutzt.

Für die Stadt Frankfurt (Oder) nimmt das Schaffen und Wirken des Mediziners Carl August Wilhelm Berends eine bedeutenden Rolle ein. Ein Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit als Professor der Medizinischen Fakultät der Viadrina von 1788-1811 richtete sich auf die praktische Ausbildung der Studenten aus. Einen Teil der praktischen Ausbildung führten die Medizinstudenten im Thiel'schen Krankenhaus, das von Berends mitkonzipiert und bis 1811 geleitet wurde, durch. Auf  Grund seiner Initiative wurde 1810 ein "clinisches Institut" eingerichtet. Das "clinische Institut" wurde drei Jahre später von der Stadt als Allgemeines Krankenhaus übernommen. Die beiden Einrichtungen gelten als Vorläufer einer stationären Behandlung. Sie spiegeln zugleich den Wandel des Gesundheitswesens und den allmählichen Ãœbergang im 18./19. Jahrhundert von den Konfessionellen "Krankenhäusern" hin zu den bürgerlichen Krankenhäusern wider. Abgesehen von dem französichen Lazarett (1806) gab es in Frankfurt (Oder) bis dahin nur kirchlich geleitete Einrichtungen.

Im 19. Jahrhundert wurden weitere medizinische Einrichtungen für Infektionskrankheiten, für Kinder sowie ein Jüdisches Hospital, ein Garnisonslazarett, die Lutherstiftung (1891), ein Evangelisches Diakonissen-Mutterhaus und ein Krankenhaus für "Kranke jeden Standes und jeder Konfession" gegründet.

Nach dem ersten Weltkrieg war das Lazarett, wegen der Reduzierung des Heeres in Frankfurt (Oder), unterbelegt und daher teilweise ungenutzt. Somit wurden die Gebäude an andere Institutionen zur Nutzung freigegeben. Seit Errichtung der Wehrmacht nannte man das Garnisonslazarett Standortlazarett. Es wurde im Zweiten Weltkrieg Reservelazarett.

Im Jahre 1901 wurde das Städtische Krankenhaus in der Chausseestraße (heute Goepelstraße) eröffnet. Ab Mitte der zwanziger Jahre wurde das Krankenhaus auf Grund steigender Patientenzahlen erweitert. Das Städtische Krankenhaus zählte bis 1945 zu den modernsten Krankenhäusern in Deutschland.

Die Kontinuität im Aufbau der medizinischen Einrichtungen wurde durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen unterbrochen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges zog die Rote Armee in das kaum zerstörte Gebäude ein. Es diente in der Zeit von April 1945 bis September 1949 als Lazarett für die sowjetischen Truppen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Frankfurt (Oder) als neue Grenzstadt der erste Anlaufpunkt und Aufenthaltsort für 13 Millionen Vertriebene, Heimkehrer und Flüchtlinge, welche von Ost nach West drängten. Zahlreiche Altbauprovisorien, Lazarette, Krankenhäuser und Hilfseinrichtungen sorgten in dieser Zeit für die medizinische Versorgung.

In den Folgejahren erfolgten immer wieder zahlreiche Umzüge und Umverlagerungen innerhalb der Stadt. Die erheblichen Mängel in räumlicher Sicht blieben jedoch bestehen.

1971 fiel schließlich der Beschluss, mit dem Bau des Bezirkskrankenhauses Frankfurt (Oder) zu beginnen.

Am Markendorfer Wäldchen wurde dazu der erste Spatenstich für den Neubau mit einer geplanten Kapazität von 1.200 Betten vollzogen. Die offizielle Grundsteinlegung folgte am 14. Mai 1976.

1983 erfolgte die Eröffnung des neuen Hauses zur Teilinbetriebnahme und ein Jahr später die volle Inbetriebnahme. Weitere Standorte in der Stadt mussten jedoch für die Patientenversorgung aufrechterhalten bleiben.

Mit der politischen Wende 1989 stand auch das damalige Bezirkskrankenhaus, das den Namen „ Klinikum Frankfurt (Oder)“ erhielt, vor neuen Herausforderungen und es boten sich die Chancen zu einer Neuprofilierung.

In Abstimmung mit dem Land Brandenburg entstand  für das Klinikum eine Zielplanung. Sie fasste die erforderlichen Maßnahmen und Schwerpunktvorhaben, die auf eine Konzentration der Krankenhausleistungen am Standort Markendorf - der Standortzusammenlegung -  zielten, zu einer Einheit zusammen. Auf dieser Grundlage wurden in den Folgejahren viele Baumaßnahmen realisiert. Defizite und Mängel - vor allem in der Bausubstanz und der medizinischen und Innenausstattung - wurden überwunden und auf ein hohes Versorgungsniveau gebracht.

Im Dezember 1993 erteilte die  Stadtverordnetenversammlung die Zustimmung für die "Standortzusammenlegung" und damit für den Bau des zweiten Bettenhauses in Markendorf. Ziel war es, alle stationären Patienten in Markendorf zu behandeln, die Qualität der Patientenversorgung somit weiter zu verbessern und innerbetriebliche Abläufe effizienter zu gestalten.

Am 11. Oktober 1999 erfolgte der Spatenstich, am 14. April 2000 die Grundsteinlegung, und am 18.01.2002 wurde das Richtfest gefeiert. Im Januar 2003 wurde das neue Bettenhaus offiziell eröffnet. Mit der Fertigstellung des Gesamtkomplexes und dem Umzug der Kliniken aus der Stadt nach Markendorf waren die Auflösung der Außenstandorte und somit die Standortzusammenlegung endgültig vollzogen.
 
Seit dem 1. Januar 2002 gehört das Klinikum als 100-prozentige Tochtergesellschaft zur RHÖN-KLINIKUM AG, Bad Neustadt a.d. Saale, und wird in der Rechtsform einer GmbH geführt.

Unser Klinikum hat sich in den Folgejahren zu einem medizinischen Leistungszentrum weiter entwickelt und ist heute eines der führenden Gesundheitszentren in der Region und im Land Brandenburg.

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Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH
Müllroser Chaussee 7
15236 Frankfurt (Oder)

Zentrale Rufnummer: 0335 548-0

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